HERMANN Fleischlos – ein Besuch in der Produktion

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Anfang Oktober hatten wir das große Vergnügen, die Produktion von HERMANN Fleischlos im oberösterreichischen Ulrichsberg zu besuchen. Es war für uns zwar nicht der erste Besuch in einer Lebensmittelproduktion aber von dieser Produktion müssen wir im Besonderen sagen: wow – wir sind fasziniert! Nicht nur von der Produktion an sich, sondern vor allem auch von der Story dahinter und der Entstehungsgeschichte! Aber von Anfang an.

Was ist HERMANN Fleischlos

Produkte von HERMANN sind Schnitzel, Würstel und Co. … aber ohne Fleisch – sie sind der ideale Fleischersatz aus Pilzen. Jetzt kann man sagen wer kein Schnitzel essen will, soll halt beim Gemüse bleiben. Ja klar. Und nichts geht über eine richtig gute Pasta mit Tomatensauce aber trotzdem mag ich manches Mal auch echt gern Bratwürstel. Nur esse ich sie eigentlich nicht gerne, weil ich meinen Fleischkonsum grundsätzlich so gering wie möglich halte und beim Essen nicht nur Genuss empfinde. Die Bio Rossbratwürstchen von HERMANN sind dafür der ideale Ersatz. Und das sag ich als Oberösterreicherin, die bei Bratwürstel schon echt heikel ist und definitiv nicht jedes Würstchen gut findet.

Wie entstehen die Produkte von HERMANN Fleischlos

Wie bereits erwähnt, haben wir die Produktion in Ulrichsberg besucht und haben die verschiedensten Stufen der Hauseigenen Pilzzucht gesehen. Denn der Hauptbestandteil aller HERMANN Produkte sind Pilze. Um genau zu sein Kräuterseitlinge. Diese werden unter perfekten Bedinungen in der eigenen Produktion hergestellt, so bald sie reif sind von Hand gepflückt, gewaschen und klein geschnitten. Anschließend wird noch Reis, Pflanzenöl und Hühner-Eiweiß –alles aus biologischer Landwirtschaft– beigemengt sowie gewürzt und das war’s dann mit den Zutaten der Produkte auch schon wieder. Denn alles was hier fehlt, ist auch entbehrlich. Keine Zusatzstoffe, kein Zucker. Nichts, das man eigentlich gar nicht in seinen Speisen haben möchte.

Wie kann man sich so eine Pilzzucht vorstellen? Mit einem Superlativ ausgedrückt: überragend! HERMANN hat ein eigenes Vertical Farming, das auf insgesamt 7.060 Etagen ausgelastet ist. Pro Tag werden bis zu 2 Tonnen Kräuterseitlinge geerntet – um dem Ganzen eine Relation zu geben: ein Kräuterseitling wiegt durchschnittlich ca. 90 Gramm. Die Grundlage für die Pilze ist ein Substrat, aus dem sie später sprießen. Dies wird seit 2020 ebenfalls in Ulrichsberg hergestellt. Somit ist der Transportwert für den Hauptrohstoff bei null. Und auch das abgeerntete Substrat wird weiter verarbeitet. Es wird mittels Biogasanlage für die Wärmegewinnung genutzt bzw. kompostiert.

Die einzelnen Steps im Detail:

  1. In der hauseigenen Pilzzucht werden die Kräuterseitlinge unter perfekten Bedinungen in 6 Wochen gezogen und anschließend von Hand geplückt und geputzt. Um den Produkten den richtigen Biss zu verleihen (noch dazu in immer gleicher Qualität) ist es danach wichtig, dass die Pilze möglichst gleichmäßig geschnitten werden.
  2. Wie bereits erwähnt, wird den Kräuterseitlingen ausschließlich Reis, Pflanzenöl und Hühnereiweiß beigement. Und natürlich eine ausgewogene Mischung aus Gewürzen für den Geschmack.
  3. In nächsten Schritt werden die Produkte auch schon in Form gebracht. So gibt es für (derzeit) 6 verschiedene Produkte 6 verschiedene Formen, je nachdem ob es beispielsweise Würstel, Schnitzel oder Nugget sein soll.
  4. Als letzten Schritt werden die Produkte in der hauseigenen Küche ca. 30 Minuten bei 90 Grad Celsius vorgegart. Zu Hause müssen sie nur noch in der Pfanne gebraten werden und können schon verspeist werde

Wie kam es zu HERMANN Fleischlos?

HERMANN ist ein Familienunternehmen und wird von jener Familie betrieben, die auch hinter dem berühmten Neuburger „Leberkäse“ steht, der bereits seit den 80er Jahren eine kleine Berühmtheit in Österreich ist. Die Familie Neuburger hat jedoch erkannt, dass die Fleischproduktion – ganz generell – einfach auf Dauer nicht gut ist und auch nicht nachhaltig und hat sich deshalb überlegt, was sie alternativ machen können. So ging also die Forschung zur Herstellung von veganen bzw. vegetarischen Lebensmitteln los und Hermann Neuburger bereiste unter anderem Taiwan, China und auch Japan, um alles über die Zucht und Verarbeitung von Pilzen zu lernen und den perfekten Pilz für die eigenen neuen Produkte zu finden. Schließlich fiel die Wahl auf den Kräuterseitling und es wurde anschließend 3 Jahre lang nur am Mundgefühl geforscht. Denn ein Würstchen aus Pilzen, soll ja trotzdem den Biss eines Würstchen und nicht eines Pilzes haben.

Auch wenn die Reise von HERMANN nun schon seit einigen Jahren läuft, würden wir sagen, dass sie trotzdem erst am Anfang stehen. Die Zukunft ist definitiv eine fleischlose(re) und es ist geplant, dass bereits in diesem Jahr weitere HERMANN Produkte auf den Markt kommen. Wir sind gespannt, auf alles was noch kommen wir und was wir von diesem Pionier bei der fleischlosen Alternative noch alles sehen werden. Bei uns gab es bereits letztes Jahr zu Weihnachten Bratwürstel von HERMANN und ich hab so ein Gefühl, dass sich das die nächsten Jahre auch nicht ändern wird… 🙂

Vielen Dank, dass wir die Produktion besuchen durften und all die interessanten Einblicke, die wir bei euch bekommen haben!

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